Bei einem Bauteil mit Sicht-Carbon-Optik gab es ein optisches Problem aufgrund unschönen Verzugs des Gewebes. Der Faserverlauf entsprach damit nicht den hohen ästhetischen Anforderungen des Kunden an eine sichtbare Carbonfläche.
Aufgabenstellung war, das Bauteil zu optimieren und beim OEM zur Freigabe zu bringen. Dies geschah in enger Abstimmung mit Qualitätsabteilung, Einkauf und Engineering beim OEM sowie Geschäftsführung, Management und betroffenen Mitarbeitern in der Produktion beim Lieferanten.
Projektstart mit Hindernissen
Aktueller Status zu Beginn des Optimierungsprojekts waren eine fertige Produktionsanlage für das RTM-Verfahren und abgeschlossene Crashtests. Somit war ich limitiert mit den Änderungen, die noch realistisch möglich waren. Der Serienanlauf war schon seit Monaten überfällig, da es keine Freigabe im PPAP (Erstbemusterung des Bauteils mit Serien-Produktionsbedingungen) beim OEM mit dieser Oberfläche gab.
Analyse der Situation
Aufgrund der starken Wölbung des Bauteils in alle drei Achsen in diesem Bereich, war ein starker Gewebeverzug die Folge. In nebenstehendem Bild kann man sehr gut die Probleme beim Drapieren des zweidimensionalen Gewebes in einem dreidimensionalen Werkzeug sehen.
Ich analysierte die Prozesse und Abläufe in der Fertigung und stellte auch einige Teile selbst her, um zu sehen, was unter den gegebenen Bedingungen möglich war.
Entwicklung der Lösung
Bei meinen Tests zeigte sich, dass mit entsprechenden Mitarbeiterschulungen ein erster Schritt in die richtige Richtung möglich war. Es wurde daraufhin mit der Geschäftsleitung abgestimmt, dass ich je Bauteil und Fertigungslinie einen Mitarbeiter ausbilde, sozusagen als Trainer. Schon hierdurch wurde ein erster großer Fortschritt erzielt.
Parallel dazu entwickelte ich neue, optimierte Zuschnitt-Schablonen und verbesserte die Prozesse beim Zuschnitt, um eine höhere Genauigkeit und Wiederholbarkeit zu erhalten.
Nach wenigen Wochen war Freigabe beim OEM erteilt. Die Mitarbeiter in der Produktion waren nun auf einem Stand, der sie eine hohe, gleichbleibende Qualität fertigen ließ. Dies führte als Nebeneffekt auch zu erhöhter Mitarbeiterzufriedenheit, da diese zuvor immer für den hohen Ausschuss verantwortlich gemacht worden waren.
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